Freitag, 29. März 2024
 

Unwetter/Hochwasser

sonstiger Einsatz
Einsatzort Details

Landkreis Ahrweiler
Datum 15.07.2021
Alarmierungszeit 13:54 Uhr
Alarmierungsart Telefon
eingesetzte Kräfte

Feuerwehr Rieschweiler-Mühlbach
  • Florian Tha-Wa 20/43-01 (LF 16-TS)
  • Florian Tha-Wa 20/48-01 (LF KatS)
  • Florian Tha-Wa 20/68-01 (SW 2000-Tr)
  • Florian Tha-Wa 20/19-01 (MTW)
Feuerwehr Wallhalben
  • Florian Tha-Wa 10/51-01 (RW 1)
FEZ Personal der VG Thaleischweiler-Wallhalben
    Gefahrstoffzug des LK Südwestpfalz
    • Florian Südwest 53-01 (GW-Dekon-P)
    weitere sonstige Kräfte

      Einsatzbericht

      Am 15.07.2021 kam gegen 13.54 über den KFI die Anforderung, die aufgeführten Fahrzeuge in Bereitschaft zu versetzen, um im Landkreis Ahrweiler nach den extremen Unwetter-/Hochwassereignissen Unterstützung leisten zu können. Im Folgen finden sich unsere Facebook Updates. Ein separater Bericht folgt zu gegebener Zeit.
       
      15.07.2021, 17:21 Uhr
      Soeben ist eine Delegation unserer Katastrophenschutz Einheit zusammen mit den Kameraden aus Höheischweiler, Thaleischweiler-Fröschen und Wallhalben zur Unterstützung der Einsatzkräfte vor Ort in die Eifel gestartet. Zunächst wird ein Bereitstellungsraum angefahren, von dort aus werden wir dann über die nächsten 24h koordiniert.
       
      15.07.2021, 21:02 Uhr
      Mittlerweile sind wir im Bereitstellungsraum angekommen und warten auf eine weitere Zuweisung. Insgesamt sind wir in unserer Delegation mit 6 Fahrzeugen und 35 Kameraden vor Ort.
      Wir sagen bereits jetzt vielen Dank für die zahlreichen positiven Nachrichten und Kommentare und werden euch weiterhin auf dem Laufenden halten.
       
      16.07.2021, 15:00 Uhr
      Aktuell verlegen die gesamten Kräfte vom Bereitstellungsraum Emmelshausen nach Grafschaft. Von dort aus wird dann weiter koordiniert.
       
      17.07.2021, 00:03 Uhr
      Zum Abschluss des Tages haben wir nach Schuld verlegt. Dort wurde am Abend eine erste Begehung und Einweisung gemacht. Morgen sollen wir hier die Einsatzkräfte gemeinsam mit zahlreichen weiteren Kräften, darunter unter anderem eine große Delegation von THW und Bundeswehr, unterstützen.
      Schuld gehört zu den besonders stark betroffenen Orten in der Region. Derzeit werden nach unseren Informationen keine weiteren Personen mehr vermisst. Allerdings ist im gesamten Ort kein Strom, Wasser und Telefon/Internet über die öffentlichen Netze vorhanden. Bisher gab es hier mehrere Todesopfer.
      Wir geben unser Bestes die Kräfte hier zu unterstützen. Unsere Anteilnahme gilt den Betroffenen und Hinterbliebenen.
       
      17.07.2021, 00:03 Uhr
      Gestern Abend und heute Morgen wurde bereits nach Bedarf ein erster Kräftewechsel durchgeführt.
      Nach etwas Schlaf und einem guten Frühstück wurden heute Morgen ab 06 Uhr die Vorbereitungen für entsprechende Einsätze im Ortsgebiet Schuld getroffen. Ab ca. 08.30 Uhr ging es los. Die Fahrzeuge wurden auf unterschiedliche Einsatzstellen verteilt. Verschiedenste Einsatzszenarien galt es abzuarbeiten, darunter vor allem das Unterstützen beim Ausräumen und Auspumpen von vollgelaufenen Kellern. Ebenso wurde ein Teil mit der Versorgung eines landwirtschaftlichen Betriebes mit Wasser für die Tiere beauftragt. Darüber hinaus wurde das LF KatS mehrmals in Bereitschaft versetzt als Erstausrücker im Einsatzbereich für mögliche weitere Einsätze zu fungieren. Dabei wurde neben einem Alarm zu einem umgestürzten Traktor im Wald ein Einsatz "Gasausstritt" abgearbeitet.
      Gegen 19 Uhr wurde ein weiterer Kräftewechsel durchgeführt. Vorallem die Kräfte die bereits seit Donnerstag Nachmittag und damit über 48h im Einsatz waren sollten abgelöst werden. Über die Nacht wird eine reduzierte Mannschaft, hauptsächlich zur Besetzung des LF KatS zu oben genanntem Zweck vor Ort sein. Morgen gegen 05 Uhr macht sich der Rest der Delegation für Sonntag auf den Weg.
      Wir sagen erneut vielen Dank für die zahlreichen freundlichen Kommentare und Grüße.
      Wir hoffen, dass die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten auch weiterhin so gut verläuft wie bisher.
       
      20.07.2021, 10:51 Uhr
      Wie berichtet wurde am Samstagabend ein Großteil der bisher eingesetzten Kräfte aus der Einsatzstelle rausgelöst. Über die Nacht war lediglich eine Mannschaft in reduzierter Stärke vor Ort, die überwiegend die Aufgabe hatte, das LF KatS zu besetzen und für Primäreinsätze vor Ort zur Verfügung zu stehen. Am Sonntagmorgen fuhren dann weitere Kräfte unserer Verbandsgemeinde nach Schuld um auch die restlichen Fahrzeuge vor Ort zu besetzen.
      Da im Laufe der Aufräumarbeiten, insbesondere auch nachts, vermehrt Gasflaschen und -tanks gefunden und beschädigt wurden, bestand die Hauptaufgabe der Besetzung des LF KatS fast durchgehend in der Abarbeitung von gemeldeten „Gasaustritten“. Die anderen Kräfte halfen neben der Unterstützung beim Ausräumen und Auspumpen von Kellern und Häusern auch beim Entladen der angelieferten Hilfsgüter sowie beim Aufbau einer allgemeinen provisorischen Versorgung. Noch während am Nachmittag die Vorbereitungen für einen weiteren Kräftewechsel liefen, kam von der Einsatzleitung vor Ort die Meldung, dass unsere gesamte Delegation aus dem Einsatz rausgelöst wird und am Abend die Einsatzstelle wieder verlassen kann. Ersatz kam durch im Bereitstellungsraum Nürburgring bereits bereitstehende Kräfte. Gegen 00.30 Uhr kam unsere Kolonne zwar müde und erschöpft, aber dafür vollständig und heil in der Heimat an.
      Auch wenn nicht endgültig ausgeschlossen werden kann, dass nochmal Kräfte von uns vor Ort benötigt werden, so wollen wir den Einsatz fürs erste versuchen gedanklich abzuschließen. Es ist jetzt erstmal an der Zeit, die gesammelten Eindrücke und Bilder zu verarbeiten. Darüber hinaus wird die nächsten Tage einiges an Aufräum- und Putzarbeiten auf uns zukommen. Gestern wurden bereits den ganzen Tag die ersten dieser Arbeiten durchgeführt.
      Trotzdem möchten wir bereits jetzt ein kleines Resümee ziehen. Über die Lage vor Ort und durchgeführten Maßnahmen wurde bisher ausreichend berichtet. Auch wenn mit Sicherheit nicht immer alles glatt gelaufen ist und es leider auch zahlreiche unschöne, betrübende und schockierende Momente gab, so ist doch allgemein festzustellen, dass alle unsere Einsatzkräfte froh waren, den Menschen vor Ort etwas Hilfe und Unterstützung anbieten zu können. Neben den Gesprächen und Eindrücken, die zwischen Einsatzkräften und Betroffenen vor Ort entstanden sind, ist es uns auch ein Anliegen auf die gute und professionelle Zusammenarbeit mit den anderen Kräften vor Ort hinzuweisen. Insbesondere möchten wir ein großes Lob und einen Dank aussprechen an die Einsatzleitung vor Ort sowie die Personen, die sich um unsere Versorgung und Unterkunft durchgehend gekümmert haben. Darüber hinaus gilt unser Dank den vor Ort neben uns eingesetzten Kräften von THW, Bundeswehr, Rettungs- und Sanitätsdienst sowie den weiteren eingesetzten Feuerwehreinheiten. Dies ist keine abschließende Aufzählung, sondern betrifft vor allem die Kräfte, mit denen wir in Schuld selbst in Kontakt waren – das hat super geklappt. Zum Abschluss dieses Dankes möchten wir vor allem allen beteiligten Kräften und Einheiten unserer Verbandsgemeinde danken. Aus nahezu jeder Wehr stellten sich Kräfte zum Einsatz vor Ort zur Verfügung. Teilweise bestanden die Fahrzeugbesatzungen aus Kräften, die vorher nie zusammen geübt hatten – und trotzdem hat es funktioniert. Es macht uns stolz, Teil dieses Teams gewesen zu sein und es zeigt uns, dass wir in schweren Zeiten zusammenrücken müssen und dies auch tun. Das ist gelebtes Feuerwehrengagement wie es sein soll.
      Zeitgleich möchten wir allen Betroffen und Hinterbliebenen nochmals unsere tiefste Anteilnahme aussprechen. Auch wenn bereits die Bilder und Eindrücke für uns vor Ort echt schockierend waren, so ist es vermutlich für keinen von uns endgültig vorzustellen, was diese Katastrophe für die Menschen dort bedeutet. Wir wünschen jedem Einzelnen die Kraft und Zeit dieses Erlebnis zu Verarbeiten und eine Chance, einen Weg ins bekannte Leben zurückzufinden.
      Den weiterhin vor Ort und auch in allen anderen Bereichen eingesetzten Kameraden und Kollegen wünschen wir viel Erfolg und ein gefühlvolles Händchen. Kommt alle, ebenso wie wir, vollständig und heil wieder zurück.

      Kontakt

      Feuerwehr Rieschweiler-Mühlbach

      Im Hechtloch 32
      66509 Rieschweiler-Mühlbach

      Telefon 06336/5455 (Gerätehaus, nicht dauerhaft besetzt)